Symptome & Verlauf von Herpes

Die beiden Erreger der Herpes simplex-Erkrankungen gehören verschiedenen Virusspezies (HSV-1 und HSV-2) an und unterscheiden sich bezüglich ihrer Krankheitsbilder sowie ihrer Krankheitslokalisation geringfügig voneinander. So unterschiedet man in der Regel erst nach dem Auftreten und der genauen Lokalisation der Symptome die verschiedenen Herpes-Erkrankungen. Zu den häufigsten Herpes-Infektionen gehören Lippenherpes und Genitalherpes.

Herpes simplex Typ 1

Lippenherpes (Herpes simplex labialis)

Während die Erstinfektion meist symptomfrei verläuft, sind bei der Zweiterkrankung Bläschenbildung und Spannungsgefühle typisch. gefunden auf: https://www.herpes-lindern.de/symptome-und-verlauf.html
Während die Erstinfektion meist symptomfrei verläuft, sind bei der Zweiterkrankung Bläschenbildung und Spannungsgefühle typisch.

Meist verläuft die Ersterkrankung ohne weitere Symptome, lediglich in manchen Fällen treten bereits die charakteristischen Lippenbläschen auf. Beim Rezidiv (Zweiterkrankung) der Herpes simplex-Erkrankung des Typs 1 sind im Regelfall die Lippen, die Nase oder die Augen befallen. Im Bereich des betroffenen Hautareals kommt es zu Spannungsgefühlen und die Haut brennt und juckt. Meist bilden sich dann – entweder nach wenigen Stunden, in anderen Fällen allerdings erst nach ein bis zwei Tagen – kleine Bläschen, die mit Sekret gefüllt sind. In dieser Bläschenflüssigkeit, befinden sich die Herpes-Viren und sie ist hochinfektiös. Aus diesem Grund sollte der Kontakt mit anderen Personen sowie die Übertragung auf andere Hautbereiche de eigenen Körpers dringend vermieden werden.

Herpes am Auge

Neben dem Lippenbereich befällt das Herpes simplex Virus Typ 1 vorzugsweise die Hornhaut des Auges. Dabei kann es analog zum Lippenherpes zum Befall der Lidhaut durch Bläschenbildung, einer Entzündung der Bindehaut, welche jedoch sehr selten ist und meist spontan wieder abheilt sowie zu Entzündungen der Aderhaut und der Hornhaut kommen.

Beim Erstbefall der Hornhaut des Auges, wobei es sich hier um die häufigste Herpes-Form am Auge handelt, ist ausschließlich die Oberflächenschicht befallen. Beim Rezidiv bzw. im Falle einer ungenügenden und nicht rechtzeitigen Behandlung des Virus bei der Erstinfektion, kann sich auch das tiefer liegende Stützgewebe der Hornhaut entzünden. Folge ist dann meist ein langwieriger Heilungsprozess und in der Regel bleibt eine narbige Trübung zurück.

Eine Entzündung der Aderhaut, welche zwischen Augapfelwand und Netzhaut gelegen ist, kommt nur sehr selten vor, birgt ins sich aber die Gefahr einer vollständigen Erblindung. Meist befällt das Herpesvirus nur ein Auge, eine Erkrankung des zweiten Auges ist jedoch nicht ganz auszuschließen. Auch das Risiko einer Ansteckung anderer Menschen ist in der Regel sehr gering.

Herpes im Mund

Wie bei allen anderen Herpes-Arten, geht auch Herpes im Mund- oder Rachenraum meist mit Brennen, Jucken und Spannungsgefühlen sowie der charakteristischen Bläschenbildung einher. Sowohl die Mundschleimhaut als auch das Zahnfleisch bieten optimale Bedingungen für einen Ausbruch der Erkrankung. Als besonders schlimm empfinden viele Patienten Herpes im Mund, da das Essen und Trinken sehr schmerzhaft ist und sich eine Behandlung der Herpes Erkrankung in diesem Bereich als schwierig erweist.

Im Mund- und Rachenbereich können die Herpes-Viren zu kleinen Geschwüren heranwachsen, die teils sogar den gesamten Rachenbereich befallen und die sogenannte Mundfäule auslösen. Darüber hinaus setzen sich bei einer Erkrankung im Mund- und Rachenbereich leicht weitere bakterielle Infektionen fest; entsprechend sollten sich Betroffene schnellstmöglich einer ärztlichen Behandlung unterziehen.

Herpes simplex Typ 2

Genitalherpes (Herpes simplex genitalis)

Genitalherpes tritt im Genital- oder Afterbereich auf und äußert sich durch Bläschen und Rötungen. gefunden auf: https://www.herpes-lindern.de/symptome-und-verlauf.html
Genitalherpes tritt im Genital- oder Afterbereich auf und äußert sich durch Bläschen und Rötungen.

Das Herpes simplex-Virus des Types 2 befällt normalerweise den Genital- oder Afterbereich und zeigt zumindest bei der Erstinfektion deutliche Symptome. Dies geschieht vor allem dann, wenn der Patient nicht vorher Antikörper gegen das Virus aufweist, beispielsweise durch eine vorangegangene Herpes simplex-Virus 1 Erkrankung. Auch hier können sich erste Symptome bereits Stunden nach der Infektion zeigen, so dass die meist größeren Hautareale gerötet sind und Bläschen aufweisen. Je nach vollzogener sexueller Praktik können von dieser Symptomatik auch der Rachen- oder Darmbereich betroffen sein.

In der Regel können auch beim Genitalherpes die Lymphkonten in der Leistengegend betroffen sein, was sich durch Schmerzen oder Anschwellen selbiger äußert. Weitere Symptome des Genitalherpes können neben Rücken-, Kopf- oder Muskelschmerzen und Fieber auch wässriger Ausfluss, Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs oder beim Wasserlassen sein.

Genitalherpes bei der Frau

Bei einer Frau tritt nach einer Inkubationszeit von etwa einer Woche in der Scheide, im Gebärmutterhals, am Muttermund und an der Harnröhre meist der charakteristische Hautausschlag, d.h. gruppiert angeordnete Bläschen, auf und es kommt zur Entzündung von Vulva und Scheide. Daher kommt auch der medizinische Name Vulvovaginitis herpetica. Vorausgegangen ist dieser Erkrankung meist eine Entzündung der Harnröhre und im Verlauf kann es zu Komplikationen wie etwa hohem Fieber, Anschwellen der Lymphknoten bis hin zur Hirnhautentzündung kommen.

Genitalherpes beim Mann

Ebenfalls nach einer Inkubationszeit von meist einer Woche kommt es beim Mann an der Eichel, der Vorhaut sowie an der Harnröhre zur Ausbildung des typischen Hautausschlags, d.h. Bläschen und Geschwüre auf geröteter Haut (Balanitis herpetica). Auch beim Mann treten in der Regel vor dem Auftreten der Hautsymptome entzündliche Veränderungen an der Harnröhre auf. Weitere Symptome sind hohes Fieber, Anschwellen der Lymphknoten und möglicherweise ebenfalls eine Hirnhautentzündung.

Der Krankheitsverlauf von Herpes

Die Erstinfektionen von Herpes simplex Virus Typ 1 und Typ 2 sind unterschiedlich in ihren Symptomen. Wenn Symptome auftreten, werden bei beiden Herpes-Infektionen sieben Phasen im Verlauf der Erkrankung beobachtet.

Herpes simplex-Virus Typ 1

Herpes an den Lippen besteht zwischen 1 Woche und 10 Tagen. gefunden auf: https://www.herpes-lindern.de/symptome-und-verlauf.html
Herpes an den Lippen besteht zwischen 1 Woche und 10 Tagen.

Meist verläuft die Erstinfektion mit dem Lippenherpes ohne Symptome. Erst wenn die Herpes-Viren reaktivieren, d.h. bei der Zweitinfektion kommt es zum sichtbaren Lippenherpes. Typischerweise ist eine Herpes labialis-Erkrankung dann durch sieben Phasen gekennzeichnet, welche sich individuell und nach Schwere des Befalls unterscheiden. Unbehandelt dauert ein labialer Herpesbefall meist zwischen sieben und zehn Tagen.

Die sieben Phasen einer Herpes-Erkrankung

In der sogenannten Prodomalphase (1), treten Symptome wie Spannungsgefühle, Brennen und Kribbeln sowie Schmerzen bei nahezu allen Betroffenen auf. Die Rötung der Haut erfolgt dann in der Erythemphase (2) und erste Papeln zeigen sich in der gleichnamigen Phase (3).
In der Vesikelphase (4) füllen sich die Papeln mit Sekret und der charakteristische Hautausschlag mit den gefüllten Bläschen ist sichtbar. Zum Aufbrechen und Verschmelzen dieser Bläschen sowie zur Bildung nässender, schmerzhafter Wunden kommt es in der Ulzerationsphase (5), welche dann in der Verkrustungsphase (6) verschorfen, wobei das Verkrusten meist mit einem starken Juckreiz einhergeht. In der Abheilungsphase (7) gehen die restlichen Rötungen ebenso zurück wie die Schwellungen ohne eine bleibende Narbenbildung zurück.

Herpes simplex-Virus Typ 2

Die Erstinfektion mit Genitalherpes verläuft meist schubartig, ist äußerst schmerzhaft und dauert in der Regel zwei bis drei Wochen. Anders als die Erstinfektion mit HSV-1 verläuft sie also nicht symptomfrei. Auch bei folgenden Rezidiven entsteht in der Regel ein sichtbarer Herpes genitalis. Der Krankheitsverlauf von Herpes genitalis gleicht dem des Herpes labialis, d.h. die oben beschrieben Krankheitsphasen werden ebenfalls durchlaufen.

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